„Es muss dem Patienten Freude machen, dass er wieder etwas kann.“
(Berta Bobath)
Das Bobath-Konzept ist ein Ansatz zur Problemlösung in der Befundaufnahme und Behandlung von Personen mit Störungen des Tonus, der Bewegung und Funktion, verursacht durch eine Läsion im zentralen Nervensystem. Verloren gegangene Funktionen können durch Vernetzung anderer Hirnbereiche wiedererlangt werden. Die Erkrankung, bei der das Konzept am häufigsten angewandt wird, ist der Schlaganfall (Hirninfarkt), der mit einer teilweisen oder vollständigen Lähmung (Parese oder Plegie) eines Körperabschnittes einhergeht.
Das resultierende Hauptproblem ist die Störung der Körperselbstwahrnehmung (Propriozeption), die Haltungs-, Bewegungs-, Gleichgewichtsstörungen, unkontrollierte erhöhte Muskelspannung (Hypertonus, Spastik) bzw. unkontrollierte erniedrigte Muskelspannung (Hypotonus, schlaffe Lähmung).
Weitere Zielgruppen für die Anwendung des Bobath-Konzeptes sind Patienten mit Krankheitsbildern wie z.B. Zuständen nach Hirnblutungen, Schädelhirntraumen, Multiple Sklerose und bei anderen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen, die mit einer Spastik oder Lähmung einhergehen.
Durch gezieltes und individuelles Trainieren lernt der Patient die Kontrolle über die Muskelspannung (Muskeltonus) und Bewegungsfunktionen wieder zu erlernen und festigt dadurch die Verknüpfung neuer Nervenbahnen im Gehirn. Die Regulation des Muskeltonus und Anbahnung physiologischer Bewegungsabläufe sind die beiden Prinzipien des Bobath-Konzeptes.